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Den Blick in die Natur lenken

Besucher beim Naturerlebnistag 2016 in den Vilsauen: Rechts ist eine der interaktiven Schautafeln zu sehen.

Bauausschuss beschloss Ausbau der Naturerlebnisräume Vilsauen und Rettenbach

Vilsbiburg. Die Naturerlebnisräume Vilsauen und am Rettenbach werden auch im neuen Jahr wieder erweitert. Dafür hat der Bauausschuss in der Sitzung am Montagabend mit knapper Mehrheit 18 000 Euro freigegeben. Robert Beringer, der diese Naturerlebnisräume für Vilsbiburg entwickelt hat und diese mittlerweile professionell für verschiedene Standorte vertreibt, kündigte in der Sitzung an, die Station „Lebensraum Hecke“ zu überarbeiten sowie entlang der Vils einen Schmetterlingsparcours neu einzurichten. In der Sitzung wurden aber auch Fragen zum Erfolg der Projekte laut.

„Das Verständnis und das Wissen um unsere Natur wird in der heutigen Gesellschaft vernachlässigt“, sagt Robert Beringer. Natur erlebe man am besten dort, wo sie unmittelbar in Erscheinung tritt: draußen in der Natur. Und damit das Wissen um Tiere, Pflanzen und natürliche Zusammenhänge vor Ort zur Verfügung steht, hat Beringer dort interaktive Schautafeln aufstellen lassen, wo Spaziergänger unter Klappen die Antworten auf ihre Fragen finden.

Wer es etwas genauer wissen möchte, kann mit einem Fragebogen losziehen und sein Wissen über die Natur vor seiner Haustüre testen. Diese „Erkundungswerke“ lassen sich auch von der Stadthomepage downloaden, und für entsprechend viele richtige Antworten soll es ab 2017 auch ein „Naturforscher-Abzeichen“ zum Anstecken geben.

„Da war alles tot“

Zweiter Bürgermeister Hans Sarcher zeigte sich begeistert von den Naturerlebnisräumen und nutzte die Gelegenheit, um Beringer zu fragen, wie die Populationen im Rettenbach den verheerenden Biogas- Unfall vor einigen Jahren verkraftet haben. „Da war alles tot“, erklärte Beringer. Der Rettenbach sei seinerzeit als EU-Renaturierungsprojekt ausgewählt worden, weil darin eine selten gewordene Flussmuschel lebte. Mittlerweile seien zwar wieder Libellenlarven und einige Fischarten zurückgekehrt, von der Muschel habe er bislang nur eine tote Schale gefunden. „Es ist schade, wenn wir so viel Geld in diese Ökoprojekte stecken, und dann alles auf Jahre hinaus vernichtet wird“, sagte Sarcher.

Die Biogas-Unfälle seien ja nicht allein am dramatischen Exodus der Arten schuld, ergänzte Beringer. Umweltgifte, chemische Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat und die intensive Nutzung der Felder würden zu einem Arten-Verlust in der offenen Landschaft führen. „Man bedient sich intensiv an der Natur, die dadurch jeden Tag ein Stück weiter verarmt“, sagte er. So sei die bunte Welt der Schmetterlinge um 90 Prozent auf wenige Arten geschrumpft. „Die Kulturlandschaft von heute ist mit der vor 100 Jahren nicht mehr zu vergleichen“, sagte Beringer.

Auch Christine Koj (FW) hält es für wichtig, die Kinder für Umweltthemen zu sensibilisieren. Sie hat aber festgestellt, dass die meisten Schulklassen erst kurz vor den Sommerferien zu den Naturerlebnisräumen kämen, und nur wenige das Angebot für den echten Biologie- Unterricht nutzten: „So haben wir nicht gewettet.“ Auch Georg Brams (CSU) hat bei seinen Spaziergängen entlang der Vils festgestellt, dass kaum jemand die Schautafeln nutze: „Das darf schon noch mehr werden“, sagte er in der Sitzung.

Im vergangenen Jahr haben laut Beringer 750 Kinder betreute Führungen und 1300 Kinder nicht betreute, aktive Erkundungen genossen. „Man muss froh sein um jeden Einzelnen, der noch in die Natur hinaus geht“, sagte der Naturpädagoge, der es als Herausforderung sieht, „in Zeiten der oft nur noch virtuell am Smartphone wahrgenommenen Umwelt eine Brücke in die echte Natur zu schlagen“. Dazu gehöre auch die Teilnahme an überregional organisierten Veranstaltungen wie die „Bayern Tour Natur“, in deren Rahmen im vergangenen Jahr der Naturerlebnistag organisiert worden war.

Angesichts des hohen Spardrucks im Stadtrat schlug Karl-Heinz Hiller (FW) vor, die Weiterführung des Projekts zu strecken und im Zeitraum von zwei Jahren zu realisieren. Mit 5:4 Stimmen beschloss aber eine Ausschussmehrheit, den kompletten Betrag in Höhe von 18 000 Euro für 2017 freizugeben.

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